21. Januar 2024

Weiter geht es . . .

. . . wieder in meinem Friendica-Account unter https://squeet.me/u/gerhardsgedankenbuc.

Es zieht mich einfach mehr zu dem sozialen Netzwerk Friendica hin, auch wenn es technisch schwieriger zu handhaben ist als Blogger.

19. Januar 2024

Das eigene Schicksal

Wenn ich Geschichten über Menschen lese und sehe, die ihre harten Schicksale trotz vieler Rückschlage immer noch mit Lebensfreude leben, kommt mir mein eigenes Schicksal gar nicht mehr schlimm vor. Der Punkt ist nur: Ich weiß es, aber ich kann diese Erkenntnis nicht auch leben.

Die Medien sind so voll von militärischer, sozialer und menschlicher Gewalt , dass es mich oft nur noch graust und ich auswählen muss, was mich überhaupt noch interessiert und vor allem, was ich überhaupt noch aufnehmen und verarbeiten kann.

Es fehlen menschliche Berichte von und mit Betroffenen, die uns zeigen, dass es auch noch ohne Gewalt geht und die Mut machen. Eine dieser Berichte ist die WDR-Reihe Lebenslinien.

 

13. Januar 2024

Auf den Ton kommt es an

"Du kannst den Menschen sagen, was du willst, es kommt nur auf den Ton an". Diese häufig gehörte Empfehlung meiner Mutter ist mir dauerhaft im Ohr geblieben. Als Kind und Jugendlicher habe ich sie rundweg abgelehnt, weil ich damit verbunden habe, dass man einen Menschen beleidigen und herab setzen kann, wenn man es im "richtigen Ton" sagt. Das war und ist nicht mein Ding.

Ich habe Jahrzehnte gebraucht, um zu erkennen, was meine Mutter wirklich gemeint hatte. Dazu musste ich erst einige Abschiede von Freunden und guten Bekannten hinter mich bringen, weil diese Menschen mit meinem oft herab lassenden, beleidigendem und aggressiven Tonfall nicht klar kamen. Im Heute kann ich diese Abschiede sehr gut verstehen.

Meine Mutter meinte, allen Menschen gegenüber auch in schwierigen Situationen zugewandt und freundlich zu begegnen. Darum bemühe ich mich heute, auch wenn ich manches Mal umständlich und "bürokratisch" rede, weil ich mein Gegenüber nicht verletzen will. Eine frühere Freundin hat mir mal gesagt, ich solle nicht immer so bürokratisch reden, sondern aus dem Bauch heraus. Sie würde schon was sagen, wenn meine Worte und mein Tonfall unangemessen gewesen seien.

Aus dem Bauch heraus zu reden fällt mir oft schwer, weil ich verstanden werden will, Kritik leider nach wie vor zu persönlich nehme und ich Angst habe, mich im Tonfall zu vergreifen.

10. Januar 2024

Nachwuchsförderung in einer bürgerlichen Partei

Ein Jungsozialist äußert auf einer SPD-Veranstaltung Kritik an der Politik der eigenen Partei und erläutert seine persönliche Meinung. Anschließend nimmt ihn ein Funktionär zur Seite und empfiehlt ihm, sich mit derartigen Meinungen zurück zu halten, weil er ansonsten seine Karriere in der SPD vergessen könne.

Diese Geschichte erzählte mir vor einigen Jahrzehnten ein Jungsozialist, mit dem ich zusammen in Wuppertal ein Gruppe der DFG-VK gegründet und als Öffentlichkeitsreferent mit verantwortet hatte. Und er ergänzte, das sei kein Einzelfall.

Ich bin davon überzeugt, dass es nicht nur in dieser Partei auch heute noch so gehandhabt wird. Denn ansonsten wären wir heute nicht so meilenweit von Frieden und Klimaschutz entfernt.

5. Januar 2024

Mein Blog mehr oder weniger regelmäßig lesen

Wer mein Blog mehr oder weniger regelmäßig lesen möchte und auch nicht per Feedreader, dem biete ich die Möglichkeit, ihr bzw. ihm jeweils über eine Email zu informieren. Bitte, nutzt dazu die im Impressum genannte Email-Adresse und veröffentlicht sie nicht in den Kommentaren. 

Zwei Möglichkeiten würde ich Euch anbieten: Entweder eine Email-Benachrichtigung bei jedem neuen Blogeintrag oder zu Monatsanfang als Zusammenfassung des jeweils vergangen Monats. Zusammenfassung heißt ein Link mit allen Blogeinträgen des vergangenen Monats. Bitte, vermerkt das in Eurer Email

Danke schön für Eure Aufmerksamkeit.

4. Januar 2024

Reale und virtuelle Kommunikation

Die reale Kommunikation ist für mich der Austausch zwischen Menschen,  die sich in der Wirklichkeit wahrnehmen. Die virtuelle Kommunikation  hingegen der Austausch zwischen Menschen, die sich lediglich von  Maschine zu Maschine gegenüber sitzen.

Im virtuellen Austausch  fehlen sehr viele Möglichkeiten, die den realen Austausch erleichtern,  spannender und ehrlicher machen: Ich kann mein Gegenüber weder sehen  noch hören, seine Gestik, Mimik, seine Augen und seine Haltung kann ich  nicht wahrnehmen. Ich kann auch seinen Tonfall, sein gesprochenes Wort,  das Zögern im Gespräch, das Suchen nach Worten und die Gefühle nicht  wahrnehmen, die mein Gegenüber ins Gespräch einbringt.

Ein ganz  wesentliches Element von Kommunikation fehlt der virtuellen  Kommunikation: die Möglichkeit des sofortigen Nachfragens und der zeit-  und situationsnahen Berichtigung von nicht so glücklich gewählten  Worten. So manches Mal hat es daher für mich schon unangenehme  Internetbeiträge gegeben, bei denen die Sachlichkeit auf der Strecke  blieb. Meistens konnte ich dazu beitragen, zur Sachlichkeit zurück zu  finden. Aber auch nicht immer.

Der virtuelle Austausch wird  meines Erachtens nie die Authentizität und Lebendigkeit des tatsächlich  gelebten Miteinanders erreichen. So wie Hell und Dunkel zusammen  gehören, so gehören auch das geschriebene und das gesprochene zusammen.  Und mein Bestreben wird es immer bleiben, in beiden authentisch zu sein  und zu bleiben.
 

30. Dezember 2023

Mehr als 16 Jahre "Gerhards Gedankenbuch"

Mit Ende dieses Jahres pflege ich mein Blog schon 196 Monate. In dieser Zeit habe ich über 1.000 Einträge geschrieben. Es waren Zeiten mit viel Aktivität und Zeiten mit wenig Aktivität. Das hängt immer mit meiner Lust zu schreiben zusammen und den Themen, mit denen ich mich beschäftige. Ich schreibe nicht über Alles, worüber ich nachdenke, doch über Vieles.

Beim Diagonallesen stelle ich zwei Sachen fest: Ich schreibe nicht mehr so ausführlich wie früher und die Themen - oder besser meine Themen - wiederholen sich. Mein Leben verläuft nun mal nicht abwechslungsreich. Und eine Verbesserung der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Lage hat über all die Jahre auch nicht stattgefunden. Dennoch bin ich glücklich darüber, dass ich finanziell mehr überleben als leben kann, aber leben. Dazu zählt auch, dass ich "trotz meines Alters" ziemlich gesund bin.

Ich möchte diese Gelegenheit sehr gerne nutzen, meinen Leserinnen und Lesern herzlich für ihr Interesse und für ihre Kommentare zu danken. 

Für die Zukunft wünsche ich mir, weiterhin gesund und finanziell weitgehend abgesichert zu bleiben. An meiner inneren Ruhe und an manchen Einstellungen arbeite ich. Da wird wohl dauerhaft der Spruch Der Weg ist das Ziel der Leitspruch bleiben.

29. Dezember 2023

Ein kurzer Blick in mein Gedankenbuch

Ich möchte heute mal mein Blog, das ich Gerhards Gedankenbuch genannt habe, etwas näher vorstellen:

Im August 2007 hatte ich den spontanen Gedanken, mir ein Blog einzurichten und zu sehen, ob es mein Ding ist. Und da ich viel nachdenke und meine Gedanken gerne ausspreche, stelle ich nach wie vor fest, dass mein Blog tatsächlich mein Ding ist.

Das Besondere an meinem Blog sehe ich darin, dass ich nicht ausschließlich über etwas schreibe – Politik, Hartz IV, Kinder, Menschlichkeit, Frieden, Mutter Erde usw. -, sondern mich als Mensch mit meinen Gedanken und Gefühlen in meine Artikel einbringe, mich als Teil dieser Gesellschaft sehe und fühle und nicht als Außenstehenden, der über diese Gesellschaft schreibt. Meine Gedanken und Gefühle sind kein abgehobenes Ergebnis, sondern Ergebnis und Eingebundenseins meines Lebens in dieser jetzigen Welt mit meinen Wahrnehmungen und Sichtweisen, die von Ablehnung über Gleichgültigkeit bis Zustimmung diese ganze Palette von Reaktionen meiner Leserinnen und Leser auslösen. Und auch ich lebe diese Palette des Lebens.

Ich denke, dass ich auch aus diesem Grunde nicht allzu viele Leser habe für ein Blog, das ich schon über 16 Jahre pflege und hege. Für viele bin ich zu persönlich, gebe zu viel von mir preis. Und vielen halte ich meines Erachtens auch einen Spiegel vor – und wer will sich schon immer im Spiegel sehen?

Nach ein paar Monaten habe ich mal versucht, meinen Artikeln Kategorien zuzuordnen. Doch ich musste feststellen, dass das auf Grund der Vielschichtigkeit der von mir behandelten Themen und meiner eigenen Vielschichtigkeit gar nicht möglich ist.

Mein Blog bin ich und ich bin mein Blog. Darum kann und will ich auch gar nicht anders schreiben als ich es von Anfang an tue – als ein Mensch, der in diese Gesellschaft eingebunden ist, zu ihr gehört und der sein Handeln auch bereit und imstande ist zu verantworten.

Ich möchte an dieser Stelle jede(n) herzlichen einladen, mein Gedankenbuch regelmäßig per RSS-Feed bzw. Email-Abo zu lesen und zu kommentieren – echtes Interesse vorausgesetzt. Niemand sollte mein Gedankenbuch aus reiner Gefälligkeit lesen. Ich zwinge mich niemandem auf.

 

28. Dezember 2023

Ein vorbildlicher Lehrer

Während meiner Gymnasialzeit hatte ich über mehrere Jahre einen Klassenlehrer, den ich nicht nur fachlich sehr geschätzt habe, sondern vor allem auch menschlich. Er verfügte über eine Sozialkompetenz und Fairness, die ich in jenen Jahren bei den meisten Lehrern vermisst habe.

Dank seiner Sozialkompetenz stimmten seine Worte grundsätzlich mit seinen Taten überein. Er war sehr geduldig und tolerant. Wenn ich mal wieder zu vorlaut gewesen war und er mir mit Nachdruck Konsequenzen androhte, wenn ich nicht aufhören würde, habe ich aufgehört, weil ich wusste, dass er seinen Worten Taten folgen lassen würde.

In jener Zeit war ich ein schwieriger Schüler. Irgendwann beschloss dann die Lehrerkonferenz, dass es besser sei, mich von der Schule zu nehmen und beauftragten meinen Klassenlehrer, das meinen Eltern zu empfehlen. Diesem Beschluss ist er auf eigene Verantwortung nicht nachgekommen, weil er fest davon überzeugt war, dass es das "Allerschlechteste" für mich gewesen wäre, mich von der Schule zu nehmen.

Erst Jahre später hat mir dieser Klassenlehrer bei anderer Gelegenheit davon erzählt. Und ich war ihm sehr dankbar für seine Tat. Denn ich spürte sehr deutlich, dass er eine ausgeprägt menschliche Entscheidung getroffen hatte, weil allein bei dem Gedanken an einen Schulwechsel mein Herz in die Hoste rutschte.

23. Dezember 2023

Und wieder ein Jahreswechsel

Auch wenn ich im Grunde genommen oft über mein Leben und meine Umwelt nachdenke, so ist der Jahreswechsel doch noch ein besonderer Nachdenktag. Das zu Ende gehende Jahr 2023 war nicht eins meiner Glanzjahre, weil ich mir viele Wünsche nicht habe erfüllen können - sei es aus eigenem Unvermögen, sei es auf Grund der äußeren Umstände. Die Corona-Pandemie habe ich glücklicherweise gesund überstanden. Vielleicht hätte ich sie auch ohne Impfungen überstanden. Innerlich ruhiger geworden bin ich, doch ich spüre manchmal, dass Vieles davon nicht echt ist. Meine Existenz steht trotz des Bezugs von Sozialleistungen auf einer ziemlich sicheren Grundlage. Die weltweit über 300 Kriege und Konflikte werden medial verschwiegen, weil nur der Ukraine-Konflikt und aktuell der Gaza-Krieg für die Medien wichtig ist.

In diesem Zusammenhang finde ich es verwunderlich und zugleich erfreulich, dass in Europa kein Krieg stattfindet. Hat sich schon jemand mit diesem Thema beschäftigt und kann Hintergrundwissen dazu vermitteln?

Für das kommende Jahr nehme ich mir nur vor, meinen Weg weiter zu gehen nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel". Und ich hoffe, dass ich mich nicht allzu oft verlaufen und einen falschen Abzweig nehmen werde.