22. Juni 2022

Wer den Tod nicht versteht, kann auch das Leben nicht verstehen

Diese Aussage hat mich spontan angesprochen und tut es immer noch, obwohl ich den Tod nicht verstanden habe. Das ist nichts Ungewöhnliches, weil ich mich bisher - trotz meiner 71 Jahre - mit diesem Thema nicht beschäftigt habe. Inwiefern ich das Leben verstanden habe, steht auf einem anderen Blatt. Ich weiß, dass ich Angst habe vor einem langsamen Tod, ich käme mit mir nicht gerade gut klar und für meine Mitmenschen wäre ich auch kein angenehmer Mensch.

Ich verstehe, dass der Tod zum Leben gehört wie das Leben zum Tod, das eine wäre ohne das andere nicht möglich. Aber das geht in meinem Kopf vor, nicht in meinen Gefühlen. Auch mein Wunsch nach einem sehr langen Leben ist mir keine Hilfe. Mit Sicherheit spielt bei meiner Angst vor dem Tode eine Rolle, dass ich in meinem Leben unwiederbringlich viel falsch gemacht und vieles versäumt habe.

Vermutlich wird die Auseinandersetzung mit dem Tod für mich erst anfangen, wenn ich eindringlich spüre, dass ich endgültig die letzte Biegung meines Lebensweges hinter mir gelassen habe.

Wie geht Ihr mit dem Thema Tod um?

2 Kommentare:

  1. Den Eindruck, welchen von sterbenden Menschen bisher sah, war und bleibt sehr eindrücklich, aber auch beängstigend. Jeder, der bei Bewusstsein war und nicht sofort verstarb, hatte einen unglaublich angsterfüllten und fragenden Blick, den ich nicht vergessen kann. Man kann es so nicht mit Worten beschreiben. Es ist ein Augenblick unseres Daseins, vor dem jeder irgendwann steht. Am besten man schläft friedlich ein, so sollte es sein.

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  2. Hallo Fred, ich möchte Dir - wenn auch mit starker "Verspätung" - auf Deinen Hinweis antworten:
    Ich halte es nicht für nötig, auf jeden Kommentar zu antworten. Das ist meinem Gegenüber nicht respektlos gemeint.

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