In meiner Jugend war ich politisch sehr engagiert - friedenspolitisch, kulturpolitisch, gewerschaftspoltisch, parteipolitisch. Und seinerzeit war ich davon überzeugt, dass das immer so bleiben würde. Doch das hat sich ins Gegenteil verkehrt, nachdem die politische Lage sich mehr und mehr verschlimmert hat.
Irgendwann bin ich dann zu der Überzeugung gekommen, dass sich für mich der politische Kampf nicht mehr lohnt - spätestens seit Beginn meiner Langzeitarbeitslosigkeit, bei der ich von meiner Gewerkschaft nicht die mindeste Unterstützung erhalten habe. Ich stand alleine. Es war für mich dann nur konsequent, die Gewerkschaft zu verlassen. Und das habe ich bis heute nicht bereut.
Zudem hatte ich immer mehr den Eindruck, dass die Gewerkschaften nur dazu da sind, arbeitsnehmerfeindliche Entscheidungen ihrer Arbeitgeber den Mitgliedern sozialverträglich zu verkaufen. Ich bin davon überzeugt, dass die Gewerkschaften schon seit sehr vielen Jahrzehnten nicht mehr agieren, sondern lediglich noch re-agieren.
Darum hoffe ich heute nicht mehr auf gesellschaftliche Veränderungen, die nach vorne gehen, sondern nur noch darauf, das alles so bleibt, wie es ist. Ich hänge zwar immer noch in der Denke, "die Welt verändern zu wollen", habe mich aber von der Welt zurück gezogen.
Ich war viele Jahre der Überzeugung, dass Solidarität stark macht, aber wo weder im Kleinen noch im Großen Solidaritat gelebt wird, bin ich zwangweise meine eigener Lebensmanager.
Meine Gedanken zu den verschiedensten Themen des Lebens – engagiert, parteiisch, persönlich, authentisch und für Menschen, die sich eigene Gedanken machen. Die Gedanken dürfen sehr gerne auch in den Kommentaren geäußert werden.
10. Mai 2021
So hat sich meine Welt verändert
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