19. April 2023

Tränen in fremden Welten

Als mein Vater starb, hatte ich keine Tränen. Als meine Mutter Jahre später starb, hatte ich keine Tränen. Wenn mir nahe stehenden Menschen etwas zustößt, habe ich keine Tränen. Stattdessen fühle ich eine innere Leere und habe das Gefühl, gar nicht wirklich zu leben.

Lese oder sehe ich im Video oder Film, wenn Menschen etwas Schlimmes geschieht, kommen mir die Tränen ohne Knopfdruck. Das gilt auch, wenn Menschen etwas Schönes geschieht. Selbst wenn ich weiß, dass diese Szenen und Berichte zu einem großen Teil fernab dessen sind, was in der Wirklichkeit real ist oder real sein könnte.

Bisher habe ich keine Erklärung für dieses im Grunde genommen "spiegelverkehrte" Verhalten gefunden. Ich lebe einfach damit.

2 Kommentare:

  1. Lieber Gerhard. Meiner Ansicht nach leben wir hier in Westeuropa wie im Paradies. Vom Süden und Osten her sind wir durch die Frontex abgeschottet. Für mich ist das eine " künstliche Blase", Denken wir nur an die Menschen die hungern... und den vielen Kriegs- und Krisengebieten. Und dann sind noch die Umweltprobleme. Fehlende Infrastrukturen und Missmanagment. In Westeuropa scheint doch alles einigermassen geregelt. Weltweit denke sind es über 150 Konflikte, die täglich Zerstörung Leid und Todesopfer bringen. Liebe Grüße jonas


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  2. Verglichen mit vielen anderen Menschen, die Du erwähnst, leben wir hier in Westeuropa wirklich wie im Paradies. Wenn ich mir all das Schlechte auf unserem Planeten ansehe, könnte ich verzweifeln. Darum lese ich sehr selektiv, wobei ich keine bestimmten Themen habe. Manches Mal ignoriere ich auch zum Selbstschutz vieles, weil ich mir letztlich näher bin als das Weltgeschehen. Das klingt etwas egoistisch, aber die Zeit des "die Welt verbesssern wollen" ist für mich vorbei.

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