Es geht - wenn ich die sozialen Netzwerke richtig verstehe - um Kommunikation der sachlichen bis persönlichen Art. Verbunden damit ist der Wunsch, neue Menschen kennen zu lernen. Dabei fällt mir als erstes auf, dass mit den Freundeslisten und den Freunden der Begriff der Freundschaft sehr oberflächlich gesehen wird. Echte Freunde können meines Erachtens nicht virtuell sein. Es sei denn, man legt (aus welchen Gründen auch immer) mehr Wert auf virtuelle Menschen als auf reale Menschen. Echte Freunde sind für mich Menschen, die ich auch persönlich kenne. Wenn ich mich mit ihnen virtuell austausche, weiß ich, wer mein Gegenüber ist. Beim telefonischen Austausch habe ich ein Bild und ein Gefühl für mein Gegenüber. Und im persönlichen Gespräch kann ich ihn mit meinen Augen, meinen Ohren, meinem Einfühlungsvermögen, meinen Gefühlen konkret wahrnehmen. Und ich nehme seine Mimik, seine Gestik, sein gesprochenes Wort, seine Körpersprache unmittelbar wahr, kann unmittelbar nachfragen, unmittelbar auf ihn und seine augenblicklichen Stimmungen eingehen. Nur so kann ich entscheiden und fühlen, inwiefern mein Gegenüber authentisch ist, d.h. ob seine Worte und seine Taten auch übereinstimmen.
Alle diese Feinheiten und Facetten eines Menschen kann ich in einem sozialen Netzwerk - sprich: einer virtuellen Plattform - nicht wahrnehmen. Und weiß ich, ob mein virtuelles Gegenüber auch der Mensch ist, als der er sich darstellt? Und weiß ich, ob mein Gegenüber seine Worte selbst auswählt und schreibt? Und sofern mein virtuelles Gegenüber ein Foto eingestellt hat, weiß ich, ob das Foto mein Gegenüber zeigt? Virtuell kann niemand Gefühle vermitteln, die mir für einen persönlichen Kontakt sehr wichtig und wertvoll sind.
Freundschaft hat für mich einen sehr hohen Wert, den ich zwar nicht immer zu leben weiß, den ich aber immer wieder versuche zu leben. Und das beinhaltet für mich ebenfalls die Fähigkeiten, sich entschuldigen zu können und zu verzeihen. Freundschaft ist für mich auch gelebtes Leben. Aber Freundschaft kann ich nun mal nicht virtuell leben.
Soziale Netzwerke haben sicherlich ihren Sinn, wenn Menschen sich nur beruflich oder fachlich austauschen möchten oder wenn sich Menschen dort zusammen finden, denen es nur um oberflächliches Plaudern geht. Suchen Menschen jedoch echte Freunde, so kann ich mir kaum vorstellen - mit Sicherheit gibt es auch die ein oder andere Ausnahme -, dass man diese Menschen in der virtuellen Welt finden kann.
Darum bin ich kein Freund von Facebook, Twitter, MySpace, Diaspora & Co. Mir ist der reale Mensch für meinen zwischenmenschlichen Austausch wichtig, bedeutungs- und wertvoll.
interessant ist nur, dass man deinen Beitrag aber in Facebook, Twitter und Co. weiterteilen kann ... also das Bewerben deiner Seite dort gefällt dir schon, ja?Und, ich habe mich erst kürzlich im realen Leben mit Menschen getroffen, die ich in FB & Twitter kennen gelernt habe - und tatsächlich, du wirst es nicht glauben - echte Freunde gefunden. Dafür bin ich sehr dankbar.Zudem ist es sehr schön, mit Freunden die weit weg wohnen so in Verbindung zu bleiben, sich auszutauschen, Bilder schicken, schöne Links, Videos, etc.Warts ab, wenn ein guter Freund von dir ins Ausland zieht und er sich dann mal meldet \"bist du auch in Facebook?\" vielleicht änderst du deine Meinung ja dann ;)Lieben Gruß aus der virtuellen Blogger-Welt
AntwortenLöschen... ich kenne auch genügend Leute die über Facebook miteinander Kontakt halten (Nachrichten, Standort (Verabredung/Demo etc.), Chat und vieles mehr) und das würde ich schon als Wert ansehen. Es gibt natürlich immer einige die übertreiben und driften komplett in diese Virtuelle-Welt ab, dies ist jedoch der kleinste Anteil und ob diese Leute in der \"Realen Welt\" gut zurecht kommen, würde ich auch bezweifeln. MfgVoku
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