20. August 2009

Nichts tun ist immer einfacher als Handeln


An diesen Satz fühle ich mich immer wieder erinnert beim Betrachten all des Wahlkampfgeplänkels. Alle Bewerber reden sehr viel, weil sie Macht und Einfluss erhalten oder erreichen wollen, tun aber nichts für die Menschen, von denen sie gewählt werden wollen. Da fließen dem ein oder der anderen Bewerberin mal kluge Worte aus dem Mund. Aber seltsam ist doch, dass Politiker immer nur (falls überhaupt) vor den Wahlen ganz urplötzlich von Erkenntnissen befallen werden, die sie all die festen Jahre in ihrem politischen Sattel nicht hatten.

Solche Menschen verachte ich zutiefst und sie dürfen auf Grund ihrer Falschheit nicht mit der geringsten Hilfe von mir rechnen. Das kann ich mit meinen Möglichkeiten nur umsetzen, indem ich mich weigere, auch nur einem von ihnen meine Stimme zu geben. Und ich bin auch nicht zu dem faulen Kompromiss bereit, das "geringere Übel" (Sprache kann ja so verräterisch sein) zu wählen. Wer mir jetzt den alten, abgedroschenen und unüberlegten Satz Wer nicht wählt, hat auch kein Recht zu kritisieren an den Kopf werfen will, der möge das getrost tun.

Meine Haltung ist sehr durchdacht und verantwortungsbewusst: Ich übernehme mir gegenüber Verantwortung, indem ich mich dafür entscheide, mein Leben verantwortungsbewusst und selbständig zu gestalten anstatt die Entscheidungen über mein Leben anderen zu überlassen. Selbstredend bin ich mit meinen Entscheidungen immer in dieses System eingebunden und oft von ihm abhängig. Dennoch habe ich das gute Gefühl, nicht mit verantwortlich zu sein für all die Politiker, die mir und den mir nahe stehenden Menschen mit ihrer egoistischen und wirtschaftsfreundlichen und -verbundenen Politik schaden.

Auch den Vorwurf kann ich stehen lassen, ich würde mit meiner Entscheidung dem Allgemeinwohl schaden. Allgemeinwohl ist doch immer das, was den Wirtschafts- und Politbossen wohl tut. Ich vielmehr übernehme auch Verantwortung für das Wohl und die Gesundheit der mir nahe stehenden Menschen, der Menschen, die mich und die ich schätze. Und das ist im Politischen und im Zwischenmenschlichen weitaus höher einzuschätzen und zu achten als die ständig wiederkehrenden Theateraufführungen zum Thema Wahlen.

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