5. Juli 2009

Reale und virtuelle Kommunikation


Die reale Kommunikation ist für mich der Austausch zwischen Menschen, die sich in der Wirklichkeit wahrnehmen. Die virtuelle Kommunikation hingegen der Austausch zwischen Menschen, die sich lediglich von Maschine zu Maschine gegenüber sitzen.

Im virtuellen Austausch fehlen sehr viele Möglichkeiten, die den realen Austausch erleichtern, spannender und ehrlicher machen: Ich kann mein Gegenüber weder sehen noch hören, seine Gestik, Mimik, seine Augen und seine Haltung kann ich nicht wahrnehmen. Ich kann auch seinen Tonfall, sein gesprochenes Wort, das Zögern im Gespräch, das Suchen nach Worten und die Gefühle nicht wahrnehmen, die mein Gegenüber ins Gespräch einbringt.

Ein ganz wesentliches Element von Kommunikation fehlt der virtuellen Kommunikation: die Möglichkeit des sofortigen Nachfragens und der zeit- und situationsnahen Berichtigung von nicht so glücklich gewählten Worten. So manches Mal hat es daher für mich schon unangenehme Internetbeiträge gegeben, bei denen die Sachlichkeit auf der Strecke blieb. Meistens konnte ich dazu beitragen, zur Sachlichkeit zurück zu finden. Aber auch nicht immer.

Der virtuelle Austausch wird meines Erachtens nie die Authentizität und Lebendigkeit des tatsächlich gelebten Miteinanders erreichen. So wie Hell und Dunkel zusammen gehören, so gehören auch das geschriebene und das gesprochene zusammen. Und mein Bestreben wird es immer bleiben, in beiden authentisch zu sein und zu bleiben.

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