16. Mai 2009

Individueller Gesundheitsschutz bei den Gesetzlichen Krankenversicherungen


Am Beispiel meiner Krankenkasse SECURVITA möchte ich hier einmal darauf aufmerksam machen, dass die individuellen Wahlmöglichkeiten bei der Zusammenstellung des gesetzlichen Krankenversicherungsschutzes Hartz IV-Betroffene ausschließt:

Jede Wahlmöglichkeit kostet Geld, das ein Hartz IV-Betroffener einfach nicht zur Verfügung hat - das ist einfach eine Tatsache! In ihrer aktuellen Mitgliederzeitschrift sieht SECURVITA einen Vorteil dieser Zusatzversicherungen darin, dass man die Freiheit hätte, "je nach individueller Lebenslage und Bedarf" zu entscheiden. Wo ist da die persönliche Freiheit, die nur darin besteht, sich gar nicht entscheiden zu können?

Auch eine Prämienerstattung bei Leistungsverzicht kommt für einen Hartz IV-Betroffenen nicht in Frage, weil die Erstattung auf sein Arbeitslosengeld II angerechnet würde. Es darf auch nicht außer acht gelassen werden, dass sich Hartz IV-Betroffene auf Grund ihrer angespannten psychosomatischen Belastungen gar keinen Leistungsverzicht zumuten können.

In dem bereits erwähnten Bericht schreibt Thomas Martens, der Gründer dieser Krankenkasse: "Wir überschreiten die alten Grenzen der gesetzlichen Krankenversicherung und greifen schon jetzt eine Zukunftsentwicklung auf." Nicht nur die Grenzen der gesetzlichen Krankenversicherung sind schon überschritten, sondern das ganze System der sozialen Absicherung wird mehr und mehr eingestampft. (Soziale) Absicherung gibt es fast nur noch für die Vermögenden, Bank- und Industriemanager, für die einfachen und armen Bürger unseres Landes gibt es diese Absicherung nicht mehr - man denke nur an die Arbeitslosen und Rentner. Und das als Zukunftsentwicklung zu verkaufen, grenzt nicht nur an Zynismus, sondern ist Zynismus.

Ich habe mich hier stellvertretend mit meiner Krankenkasse beschäftigt, aber auch nur stellvertretend. Darum ist diese Auseinandersetzung mit dem Thema nicht als Angriff auf diese Krankenkasse zu sehen, sondern als konstruktive Kritik.

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