16. Juli 2011

"Arbeitslosigkeit ist ein Gewaltakt,..."


Der deutsche Sozialphilosophen Oskar Negt hat 2003 die Arbeitslosigkeit folgendermaßen beschrieben:
"Arbeitslosigkeit ist ein Gewaltakt, ein Anschlag auf die körperliche und seelisch/geistige Integrität der davon betroffenen Menschen. Bei langanhaltender Arbeitslosigkeit entwertet sie die sowohl durch Bildungsinstitutionen als auch in der Sozialisation aufwendig erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse."

Aus eigener und oft leidvoller Erfahrung weiß ich das nur zu gut. Und mit dieser Entwertung meiner umfassenden Kenntnisse und Fähigkeiten habe ich mich zu keinem Zeitpunkt abgefunden. Aber es artet oft in einen zermürbenden Überlebenskampf aus, der meinem Geist und meiner Seele nicht gut tut.

In einem anderen Zusammenhang hat Oskar Negt die soziale Rolle der Gewerkschaften umrissen - eine Aussage, die leider immer noch äußerst zeitnah ist:
"Die Gewerkschaft muss ihr politisches Mandat erweitern. Das bedeutet nicht, dass sie zu einer Ersatzpartei werden soll, sondern dass sie sich ihres historischen Auftrages für die gesamte gesellschaftliche Entwicklung bewusst wird. Die Gewerkschaften stehen nicht nur für die lebendige Arbeitswelt, sondern auch für Gestaltungswillen in der Gesellschaft."

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