11. Juni 2011

Die Angst der Frauen


Es liegt sicherlich nicht nur an meinem "etwas gehobenen" Alter, dass es so schwierig ist, wieder eine Liebesbeziehung aufzubauen: Mann und Frau in meinem Alter haben nun mal - sofern sie bewusst leben - ihre schlechten und guten Erfahrungen gemacht. Die guten möchte man (frau grundsätzlich eingeschlossen) sehr gerne behalten und stärken; und die schlechten Erfahrungen möchte man lieber "vergessen" - was gar nicht möglich möglich ist - oder sie verständlicherweise nicht wiederholen.

Nun kommt bei dieser Suche zumindest für mich ein weiterer, nicht minder wichtiger Punkt hinzu: Erfährt eine Frau, dass auf Grund meiner langen Arbeitslosigkeit meine finanzielle Lage schlecht aussieht, geht sie in der Regel gleich wieder auf Abstand, weil sie einen finanziell "gut situierten" Mann als Partner sucht. Bedauerlicherweise ist das eine schmerzliche Erfahrung, die ich weder leugnen kann noch will, auch wenn die wenigsten Frauen (ich kann sie an einer Hand abzählen) mir das offen und ehrlich zu sagen wagen. Eine gute Bekannte schrieb mir dazu in einer Email:
Die Angst der Frauen liegt wohl darin begründet, dass ein Mann, der arbeitslos ist, sie "runterziehen" könnte oder sich von ihr aushalten lassen möchte. Niemand wird das so direkt sagen.

Über diese offensichtliche Sackgasse bin ich mir sehr wohl im Klaren, weiß sie jedoch nicht auf zu lösen. Es ist nun einmal ein Unterschied, ob ein Partner während einer funktionieren Beziehung arbeitslos wird, weil dann bereits eine stabile Beziehungsgrundlage besteht; oder ob gleich zu Beginn ein Partner in Lohn und Arbeit steht und der andere arbeitslos ist. Der Sachverhalt ist in beiden Fällen derselbe, die Ausgangslagen jedoch entgegen gesetzt.

In keiner(!) Beziehung habe ich den Wunsch oder gar Anspruch, mein Gegenüber herunter zu ziehen oder mich gar aushalten zu lassen. Doch auch hier stehen sich zwei Wünsche und Ansprüche gegenüber: Wünsche auf der einen und Ängste auf der anderen Seite.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen