24. März 2011

Anstrengende Zeiten


Auf den ersten Blick betrachtet geht es mir doch ziemlich gut: Der Frühling naht. Ich habe viel Zeit, um spazieren zu gehen und die wachsende Wärme zu genießen. Kein Chef sitzt mir im Nacken. Ich bin frei von der Angst, vielleicht schon morgen entlassen zu werden. Doch dem ist ganz und gar nicht so. Die Sorgen und Nöte eines langzeitarbeitslosen Menschen unterscheiden sich oft so wenig von den Sorgen und Nöten der noch im Beruf stehenden Menschen.

Und da meine Welt wesentlich größer ist als mein Ich, nehme ich Anteil am sozialen, politischen und menschlichen Geschehen im In- und Ausland: Der weiter voran schreitende Sozialabbau, die weitere Verschärfung von Hartz IV, eine Millionen Mitglieder zählende Gewerkschaft, die ihre Mitglieder gegen diese massive Verschlechterung der Lebensverhältnisse nicht zu mobilisieren versteht und die es aus meiner Sicht auch gar nicht will.

Das Erdbeben, der Tsunami und die Atom-Katastrophe in Japan. Dort werden die Menschen über das wahre Ausmaß der Atom-Katastrophe mit Sicherheit belogen. Und als Folge aus dieser Katastrophe werden wir in Deutschland von einer "plötzlich geläuterten" Bundeskanzlerin und ihrer Regierung mit scheinheiligen Maßnahmen beschwichtigt. Diese Atom-Katastrophe lässt bedauerlicherweise das große Leid der durch das Erdbeben und den Tsunami geschädigten Menschen viel zu sehr in den Hintergrund treten. Für uns in Deutschland angeblich alles nicht schlimm, weil Japan ja über 9.000 Kilometer von uns entfernt liegt. Schonmal was von Warenaustausch gehört? Schonmal was davon gehört, dass sich unsere Mutter Erde dreht und nicht vergisst?

Und auch die Aufstände im Nahen Osten und der neue Nato-Krieg gegen Libyen - nicht gegen Gaddafi, wie uns weisgemacht wird - beschwören neue finanzielle Belastungen und Gefahren für uns Bürger herauf. Flugzeuge und Raketen bewegen sich schneller als Radioaktivität. Und ein libyscher Terroranschlag in Deutschland könnte dann praktischerweise - wie ja schon nach dem 11.09.2001 praktiziert - zur weiteren Einschränkung von Menschen- und Bürgerrechten führen.

Auch wenn mich im Augenblick und vielleicht in Zukunft diese Ereignisse nicht unmittelbar betreffen (werden), so beschäftigen sie mich doch sehr stark sowohl gedanklich wie gefühlsmäßig.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen