Einen Einsiedler fragten eines Tages Menschen: "Welchen Sinn siehst du in deinem Leben der Stille?
Er war gerade mit dem Schöpfen von Wasser aus einer tiefen Zisterne beschäftigt. "Schaut in die Zisterne", sagte er. "Was seht ihr?" Die Besucher blickten in die Zisterne: "Wir sehen nichts." Nach einer Weile forderte der Einsiedler sie wieder auf: "Schaut in die Zisterne. Was seht ihr?" "Jetzt sehen wir uns selbst!" sagten sie.
Der Einsiedler sprach: "Als ich vorhin Wasser schöpfte, war das Wasser unruhig und ihr konntet nichts sehen. Jetzt ist das Wasser ruhig und man sieht sich selber. Das ist die Erfahrung der Stille."
sich selbst sehen - vielleicht in einem neuen Licht,
andere sehen - vielleicht offener und solidarischer als bisher,
die Welt anders sehen - vielleicht hoffnungsvoller, sehnsüchtig, . . .
Ich wünsche meinen Leserinnen und Lesern nicht nur zu Weihnachten die Fähigkeit und die Zeit, immer mal wieder inne zu halten, sein Spiegelbild zu betrachten und Zwiesprache mit ihm zu halten.
Hallo Gerhard,bin beim Rumklicken gerade auf dein Blog gestossen - und habe eben diesen Text von deiner Weihnachtskarte gelesen - und möchte dir sagen, dass ich den sehr gut finde! Ein sehr trefflicher Text!Stimmt, die echten Erkenntnisse usw. wachsen in der Stille und Einsamkeit, in Extremsituationen und wenn man wirklich auf sich selbst zurückgeworfen ist.Vielen Dank für's Online-Stellen,schöne Grüsse von frieda:-)
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