23. April 2010

Wir Afrikaner


So unterschiedlich wir Menschen in unseren äußeren und inneren Erscheinungsbildern auch sind, genetisch betrachtet sind wir Brüder und Schwestern. Wir heute lebenden Menschen und alle anderen Lebewesen sind das Ergebnis von vielen Millionen Jahren Entwicklung - einer Entwicklung, die nicht abgeschlossen ist und auch nie abgeschlossen sein wird. Diese genetische Vielfalt ist ein großes, weltweites Mosaik und regional nicht begrenzt. Wir alle stammen ab von Vorfahren, die vor rund 50.000 Jahren von Afrika aus die ganze Welt besiedelt haben.

Diese Erkenntnisse eröffnen ganz neue Sichtweisen auf die Verwandtschaft aller heute lebenden Menschen. Somit gewinnen sie in der Auseinandersetzung mit rassistischem Gedankengut ein kulturelles, politisches, soziales und aktuelles gesellschaftspolitisches Ausmaß. Die Kulturorganisation der Vereinten Nationen (UNESCO) hat schon mehrfach erfolglos vorgeschlagen, auf den Begriff Rasse zu verzichten und lieber von ethnischen Gruppen zu sprechen. Doch wäre Rassismus damit auch nicht beseitigt.

Immer wieder ziehen soziale Gruppen selbst gezogene Grenzen zwischen sich und den "Anderen" und heben deren scheinbar seltsame oder negative Eigenschaften hervor, um das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der eigenen Gruppe zu stärken und Hass auf die "Anders"-artigen zu schüren. So werden Vorurteile geboren, kultiviert und gelebt.

Interessierten Leserinnen und Lesern aus dem Bergischen Land und Umgebung möchte ich daher gerne die Wanderausstellung Wir Afrikaner - Die genetische Verwandtschaft der Menschen empfehlen. Diese Ausstellung ist noch bis zum 10. Mai 2010 im Rathaus Solingen (Eingang Merianstraße, 1. Etage) zu besuchen. Geöffnet ist die Ausstellung montags bis donnerstags von 9 bis 18 und freitags von 9 bis 13 Uhr. Der Eintritt ist kostenfrei.

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