23. Januar 2010

Haiti nicht wieder vergessen


Auch wenn ich mich sehr schwer damit tue, andere Meinungen in mein "Gedankenbuch" zu übernehmen, so kann ich es in Einzelfällen nicht umgehen - wie bei dem Thema Haiti, über das Henrik Müller (Redakteur von verdi-news) in der aktuellen Ausgabe 01/2010 den folgenden "Zwischenruf" geschrieben hat, den ich so treffend nicht hätte schreiben können:

Die aktuellen Nachrichten aus Haiti verbieten diesmal flotte Sprüche, Spott und Sarkasmus, die meistens den "Zwischenruf" in "ver.di NEWS" prägen. Angemessen ist in diesen Tagen eine demütige Verneigung vor dem unbeschreiblichen Leid, das in der Karibik über Millionen Menschen gekommen ist, die ohnehin zu den ärmsten der Welt zählen. Und selbstverständlich braucht es jegliche finanzielle Hilfe, die geeignet ist, die aktue Not zu lindern. Beides sind wir den Menschen in Haiti schuldig. Aber wenn die größte Not vorbei ist, haben wir auch die Pflicht, nicht nur Haiti nicht einfach wieder zu vergessen, sondern nachhaltig über die gesellschaftspolitischen Konsequenzen nachzudenken, die es zu ziehen gilt. Denn das Ausmaß der Apokalypse in der Karibik ist nicht gottgewollt und auch nicht "nur" eine Naturkatastrophe. Es ist auch Folge kolonialer Ausplünderung und Ergebnis jahrhundertelanger Unterdrückung der Menschen durch Menschen.

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