16. September 2009

Bundestagswahl


Frank Bsirske - Vorsitzender der Gewerkschaft ver.di und Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen - fordert im Leitartikel der aktuellen Mitgliederzeitung "ver.di publik" dazu auf, bei der Bundestagswahl am 27. September 2009 wählen zu gehen. Er begründet diesen Aufruf unter anderem damit:

Und es sind Hunderttausende, die tagaus, tagein ihrer Arbeit nachgehen und nach einer harten Arbeitswoche doch noch aufs Amt müssen und Hilfe nach Hartz IV beantragen.

Jedoch kein Wort davon, dass die Gewerkschaft diese antisoziale Politik mit zu verantworten haben und bis heute unfähig und zu feige sind, zu dieser Verantwortung aktiv zu stehen. Sein Aufruf an alle ver.di-Mitglieder:

Geben wir unsere Stimme . . . für eine Politik, der die Zukunft der Menschen in unserem Land mehr gilt als die seelenlose Freiheit des Marktes.

Gut gebrüllt, Herr (Kollege) Bsirske! Welche Parteien meinen Sie denn nun?

Die Grünen, die schon lange zu einer Partei des Sozialabbaus mutiert sind und die auch nach der Wahl weiterhin aktiv im Dienst der unbegrenzten Freiheit des Marktes stehen und den Sozialabbau weiter vorantreiben werden?

Oder meinen Sie gar die SPD - die eigentliche Heimat vieler Gewerkschaftsfunktionäre und -führer, die sich lieber Posten und Pfründe in der Partei sichern, deren Politik sie als echte Gewerkschafter aufs Heftigste bekämpfen müssten!?! Die SPD ist in einer heimlichen Großen Koalition mit der CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP aktiv an der Zerschlagung unseres Sozialstaates beteiligt - und diese Große Koalition wird ihre Arbeit im Auftrag der Wirtschafts- und Industriebosse auch nach der Wahl "engagiert" fortsetzen.

"Jede Stimme zählt" - das mag ja durchaus richtig sein. Ein Schuh wird aber erst daraus, wenn auch jede Stimme sich nach der Wahl lautstark - in welcher Form auch immer - beständig zu Wort meldet. "Einen Finger kann man brechen, fünf Finger ergeben eine Faust. Eine Faust ist nicht zu brechen!" Melden wir uns immer wieder und sehr lautstark zu Wort, damit die einzelne Stimme - der einzelne Mensch - nicht in der grauen Masse untergeht!

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